Roblox: Was Eltern über das beliebte Online-Spiel wissen müssen
Mit mehreren Millionen monatlichen Nutzern, davon fast die Hälfte unter 13 Jahren , ist Roblox eine der beliebtesten Spieleplattformen weltweit.
Aber was genau ist die Plattform überhaupt, und ist sie für Kinder und Jugendliche geeignet?
In diesem Blogartikel werden die Risiken und Vorteile von Roblox näher betrachtet und erklärt, worauf Eltern achten sollten, wenn ihre Kinder Roblox nutzen.
Alle Antworten zum Thema "Roblox für Kinder"
Was genau ist Roblox?
Roblox ist eine frei verfügbare Plattform („free-to-play“), auf der Millionen Nutzer eigene Spiele erstellen und diese mit anderen Teilnehmern spielen können.
In selbst entwickelten virtuellen Welten, deren einfache und grobpixelige Grafiken an LEGO oder Minecraft erinnern, entstehen so zahlreiche Minispiele, die die User online miteinander teilen können.
Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt – die Bandbreite der Spiele reicht von Rennspielen über Simulationen und Rollenspiele bis hin zu Shooterspielen. Mit dem „Roblox Studio“ können Kinder und Jugendliche relativ einfach ihre eigenen Ideen verwirklichen.
Die Plattform wird von der Roblox Corporation, 2004 gegründet von David Baszucki und Erik Cassel, betrieben und begann ihren Aufstieg in den 2010ern. 2017 war Roblox die Internetseite, auf der Kinder unter 13 die meiste Zeit verbrachten – sogar noch vor YouTube.
Seit 2019 ist die Plattform auch in Deutschland verfügbar und funktioniert auf Computern, Smartphones und sogar dem VR-Headset Oculus Rift.
Was macht Roblox eigentlich so erfolgreich?
Täglich nutzen fast 80 Millionen Menschen Roblox, um dort Spiele zu erstellen, sich in den virtuellen Umgebungen zu bewegen und mit anderen Usern zu interagieren, beinahe 60% davon sind unter 16 Jahren alt.
Dabei lockt die freie Verfügbarkeit der Plattform – die Registrierung erfolgt kostenlos. Auch die große Vielfalt der über 40 Millionen Minispiele und die Möglichkeit, selbst Spiele zu erstellen, tragen zum Erfolg der Plattform bei. Über Freundeslisten und die Chatfunktion können Kinder und Jugendliche wie auf einem sozialen Netzwerk mit anderen interagieren und sich dabei durch die Übersetzungsfunktion mit Usern aus verschiedenen Ländern unterhalten.
Kostenpflichtige Inhalte
Die Registrierung auf der Plattform ist zwar kostenlos, aber viele Inhalte sind nur mit der Spielwährung „Robux“ verfügbar. So können die User beispielsweise Mitgliedschaften, Ausstattung, Accessoires oder sogar seltene Sammelobjekte mit der In-Game-Währung erwerben, die als Statussymbol gelten.
Auch können User ihre selbstentwickelten Spiele kostenpflichtig machen. Kinder sind gefährdet, auf der Plattform den Überblick über ihre Investitionen zu verlieren und viel Geld für das Spiel auszugeben.
Datenschutz und Sicherheit
Auf der Plattform müssen bei der Registrierung verschiedene Informationen angegeben werden; die Daten werden gesammelt und an den Marktanalysten AppsFlyer weitergegeben.
Auch die Datenschutzerklärung weist Mängel auf und ist für Kinder oft nicht verständlich. Diese Mängel und die Masse an gesammelten Nutzungsdaten wird von der Stiftung Warentest als „inakzeptabel“ eingestuft.
In der Chatfunktion gibt es zwar einen Wortfilter, der beleidigende Inhalte oder persönliche Informationen blockiert; dennoch können Kinder in den Chats Opfer von Cybermobbing oder Cybergrooming werden oder dazu angeregt werden, Fremden private Daten mitzuteilen. Der Filter kann dabei umgangen werden und bietet keinen hundertprozentigen Schutz.
Virtuelle Gewalt und unangemessen Inhalte
Auf Roblox gibt es auch Spiele, die für Kinder unangemessene Inhalte wie Waffen oder explizite Gewalt zeigen. Nutzergenerierte Inhalte werden von den Erstellern selbst mit einer Altersgrenze versehen und von den Betreibern der Seite nur unzureichend geprüft.
So verbreiten sich auf der Plattform teilweise auch Spiele mit rassistischen und rechtsextremen Inhalten oder anderen problematischen und verstörenden Aspekten, die nicht für Kinder und Jugendliche geeignet sind.
Welche Gefahren birgt die Online-Plattform Roblox?
Kinder und Jugendliche können im „Roblox Studio“ ihre Kreativität ausleben, Kontakte knüpfen und eine Vielzahl an Spielen ausprobieren. Doch die Plattform birgt auch Gefahren – nicht umsonst wird sie von der International Age Rating Coalition seit dem Januar 2025 mit USK 16 eingestuft.
Aber was für Risiken sind Kinder und Jugendliche auf der Seite ausgesetzt?
Worauf müssen Eltern bei Roblox achten?
Wie können Eltern auf die Risiken, die ihren Kindern auf Roblox begegnen, reagieren und handeln?
Roblox bietet einige Tools, um Kinder besser zu schützen. Mit ein paar einfachen Tipps können Sie die Sicherheit Ihrer Kinder erhöhen.
Wir haben für Sie eine Reihe von Vorgehensmaßnahmen erstellt und als Übersicht zusammengefasst. Bitte beachten Sie, dass diese Maßnahmen ein wichtiger Schritt sind, um die Online-Sicherheit Ihrer Kinder zu gewährleisten.
Da Roblox eine weit verbreitete Plattform ist, auf der Kinder weltweit spielen, kreieren und interagieren können, ist es entscheidend, dass Eltern sich der potenziellen Risiken bewusst sind und aktiv dagegen vorgehen.
- 1. Erstellen Sie ein Elternkonto. Damit lassen sich Sicherheitsoptionen anpassen und Aktivitäten überwachen.
- 2. Aktivieren Sie die Kindersicherung. Diese schränkt Inhalte und Chatmöglichkeiten für Kinder unter 13 Jahren ein.
- 3. Kontrollieren Sie die Freundesliste Ihres Kindes regelmäßig. So wissen Sie, mit wem es online spielt.
- 4. Legen Sie klare Bildschirmzeiten fest. Je nach Alter sind zwischen 60 - 90 Minuten angemessen.
- 5. Reden Sie mit ihrem Kind über virtuelle Gewalt in Spielen. Einige Spiele erlauben auch das Ausblenden von Gewaltinhalten.
- 6. Prüfen Sie kostenpflichtige Inhalte im Spiel genau und klären Sie über die Verwendung von virtuellen Geld!.
- 7. Nutzen Sie Privatsphäre-Einstellungen gezielt, um fremde Kontakte zu begrenzen.
- 8. Besprechen Sie Datenschutz mit Ihrem Kind. Persönliche Informationen gehören nicht ins Internet!
- 9. Testen Sie Roblox selbst aus, um besser Bescheid zu wissen und mitreden zu können.
- 10. Reden Sie mit Ihrem Kind regelmäßig über seine Onlineaktivität und vermitteln Sie ihm die Wichtigkeit von Sicherheit in Onlineräumen.